Beflügeltes Baselbiet

Unser Beitrag zum 75 Jahr - Jubiläum - Projekt Beflügeltes Baselbiet (Text aus der Webseite des BNV)
Zu seinem 75 Jahr-Jubiläum 2007 möchte der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband BNV gemeinsam mit seinen 42 Sektionen das Baselbiet beflügeln: Mit 75 Vogelschutzprojekten leisten wir in den kommenden 4 Jahren einen namhaften Beitrag zur Verbesserung der Situation der Vogelwelt im Baselbiet. Dieses Engagement soll die staatlichen Massnahmen verstärken und ergänzen und zur nachhaltigen Entwicklung des Kantons beitragen. Gleichzeitig ist das Projekt Teil der Aktivitäten des Mehrjahresprogramms «Biodiversität – Vielfalt ist Reichtum» unseres eidgenössischen Dachverbands Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz.


Pflegeeinsatz im Underfeld in Nenzlingen; Samstag, 10. Februar 2007

Im Rahmen der BNV-Aktion "Das Baselbiet beflügeln" haben unter der Leitung Christoph Scheideggers 18 Helfer und Helferinnen ein Feldgehölz im "Underfeld" und die Hecke hinter dem Ricola-Garten gepflegt. Die ganze Aktion beruht auf dem Artenförderungsprogramm des SVS (Schweizerischen Vogelschutz). Zwei weitere Aktivitäten in Blauen und Dittingen werden folgen.

In regentauglicher Kleidung mit vor Kälte geschützten Händen, ausgerüstet mit Fuchsschwanz, Motorsäge, Ast- und Baumscheren wurden eifrig und mit grossem Einsatz, Haseln auf den Stock gesetzt, verschiedene eher langsam wachsende Gehölze wie gemeiner und wolliger Schneeball, rote Heckenkirsche, Hartriegel, Liguster, Pfaffenhütchen ausgelichtet, Rosen, Weiss- und Schwarzdorn, Espen, Feldahorn u.a., zurückgeschnitten und hunderte von Brombeerranken bodeneben abgeschnitten. Anhand dieser bestehenden Vielfalt ist zu erkennen, dass die Weidhecke bereits in den vergangenen zehn Jahren mit grosser Sorgfalt und solidem Grundwissen gepflegt worden ist. Der grösste Teil des Heckenschnitts wurde zu grossen Asthaufen getürmt, anschliessend durch den Häcksler getrieben und als Häckselgut zurück in die Hecke verteilt. Ehrfürchtig beeindruckt waren einzelne, wenn mit ohrenbetäubendem Geratter ein besonders dicker Ast zwischen den Häckslerwalzen verschwand und in hunderten von Häckselstücken ausgespuckt wurde. Die kleineren Asthaufen, bestehend aus geschichteten dicken Aststücken und dünnen, kleingeschnittenen Ruten, bleiben in oder am Rand der Hecke und werden der Erdkröte, Haselmaus oder anderen Tieren einen willkommenen Unterschlupf bieten. Auch soll man vereinzelt Weidenbäume stehen lassen, da sie den Bienen im Frühling erstes Futter liefern.

Dankbar wurden bei heissem Tee und Kaffee die mehrheitlich klammen Finger wieder aufgewärmt. Wer sich an Billy Schneitz' Znünibuffet gütlich getan und sich im "Schärme" des Schopfs gut unterhalten und aufgewärmt hatte, nahm frisch gestärkt die Arbeit wieder auf. Manch eine Helferin blickte zuweilen neidvoll zur Motorsäge, mit welcher elegant und scheinbar ohne grossen Kraftaufwand, in Kürze viele Haseln abgesägt wurden. Vielleicht gibt es demnächst einen Einführungskurs im Umgang mit Motorsäge??? Während ein Teil der Helfenden schnitt, sägte, zusammentrug und den Häcksler fütterte, waren andere damit beschäftigt, eine lange Aluleiter von Baum zu Baum, und zuletzt ein Stück Weide hoch an den Waldrand, zu tragen, um verschiedene Nistkästen für Hohltaube, Feldspatz und Wendehals anzubringen. Es bleibt zu wünschen, dass sich diese Kästen bald schon mit neugierigen Vögeln füllen und Nenzlingen "beflügeln" mögen. Weiter, dass durch reichstrukturierte Hecken mit genügend Totholz, alte Hochstammbäume und vielfältigen Wald mit Baumgreisen, zukünftig auf solche Nistkästenhilfen verzichet werden kann. Gestaunt wurde über die grossen Vorkommnisse an gemeinem Schneeball, mit seinen leuchtend roten Beerendolden, bei der Weidhecke. Dank Mathilde Jermann wissen wir nun auch, dass es nebst Wiidebüseli auch Espenbüseli gibt und wie diese aussehen. Die sich fortwährend bewegenden Espenblättli nannte Margrit Jermanns Vater auch Frauenzüngli. Ist dieser Name in Blauen und Nenzlingen ebenfalls bekannt?

Im Anschluss an diesen Pflegeeinsatz hat das lockere Beisammensein und Plaudern in gemütlicher Runde bei einem feinen Zmittag, gekocht von Patrick Meury und spendiert vom NVBDN, in Billys Waldklause einen wunderbaren Abschluss gebildet.

Reich beschenkt an Eindrücken, Gesprächen und neuem Wissen bin ich müde heimgefahren und habe mich gefreut an diesem Pflegeeinsatz dabei gewesen zu sein. Mein Dank geht an Christoph Scheidegger für die gute Organisation, an die grosszügige Gastgeberin der Waldklause und an alle, welche schon im Vorfeld für diesen Pflegeeinsatz aktiv waren.

Baselbiet
Bild: Peter Meury-Saner
Bericht: Regula Aebi
 

   
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