Geschichte NVV Gilgenberg
Es war für Vereinsgründer Gottfried Iseli kein leichtes Unterfangen, die Gilgenberger von der Notwendigkeit des Schutzes einheimischer Vogelarten zu überzeugen. Im Kanton Solothurn war der Schutz dieser Gefieder bereits in vollem Gange, als am 26. April 1955 auch in unserer Region ein Vogelschutzverein gegründet wurde; allerdings konnten nur mit Mühe einige wenige Interessierte dafür gewonnen werden. Anfänglich nannte man sich < Vogelschutz und Vogelkunde Gilgenberg>. Die Vereinstätigkeit wurde auf das Gemeindegebiet von Zullwil und im Jahre 1963 auch auf das von Meltingen ausgedehnt. Bei der ersten Exkursion unter der Leitung eines Kantonalen Vorstandsmitgliedes konnten bereits 46 Vogelarten gesichtet werden. Es folgten weitere Exkursionen sowie fachspezifische Lichtbildervorführungen. Von Anfang an engagierte sich er Verein vor allem für den Schutz der Höhlenbrüter, denen wegen der zahlreichen Baufällaktionen immer mehr Nistmöglichkeiten verlustig gingen. Mit selbstgebauten Nistkästen und Futterautomaten konnte die Situation aber verbessert werden. Die Kästen wurden nummeriert und deren Standorte sorgfältig ausgelesen. Zur Finanzierung dieser Aktion trugen die Gemeinden Nunningen und Zullwil bei; zudem wurde die Mitgliederwerbung verstärkt.
Der Vorschlag des Vereins, hinter der Ruine Gilgenberg ein Vogelschutzreservat zu bauen, wurde 1957 von der Gemeinde Zullwil abgelehnt, weil Nutzungsbeschränkungen befürchtet wurden. Als es künstliche Nisthilfen für Mehlschwalbennester gab, wurden auch solche angeschafft und aufgehängt; so kamen jedes Jahr neue Nistkästen hinzu. Mit seinen jährlichen Exkursionen brachte der Verein zudem einer breiteren Öffentlichkeit die Vogelkunde näher. So nahmen 1989 über 120 Personen an einer kantonalen Juraexkursion im Gilgenbergerland.
In den siebziger Jahren taufte sich der Verein in <Natur- und Vogelschutzverein Gilgenberg> um. Nach der Kirchendecken-Rennovation installierte man Nistkästen im Estrich der Kirche, seither konnten jedes Jahr über 60 Mauersegler beringt werden. Im Reservat auf dem Nunningerberg wurde ein Weiher ausgehoben, der einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen Schutz und Nahrung bietet. Weiter wurden Nistgelegenheiten für die grossen nachtaktiven Vögel wie Schleiereule und Waldkauz sowie für Hohltauben geschaffen.
Zurzeit unterhält der Natur- und Vogelschutzverein im Gilgenbergerland rund 130 Nistkästen. An den Exkursionen können heute bis zu 70 Vogelarten bewundert werden.
Unser nächstes Ziel ist, beim bevorstehenden Umbau des Dachhimmels der Kirche Oberkirch möglichst viele neue Brutkästen für die Mauersegler zu schaffen.
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Hangschilf - aus unserem Vereinsgebiet | Schloss Gilgenberg |