Exkursion ins Seeland 09. September 2018
Mit dem Bus über Bern nach Witzwil. Dort angekommen treffen wir Nicolas Guillod. Er begleitet uns an diesem wunderschönen Morgen durch zwei äusserst interessante Gebiete der Strafvollzugsanstalt Witzwil. Zuständig für den ökologischen Ausgleich auf diesem grössten Bauernbetrieb der Schweiz kann er uns vieles erzählen und zeigen. Fast bescheiden sieht das erste Gebiet aus. Zwischen einem Maisfeld und einer intensiven Ackerkultur befindet sich auf der einen Seite eine Niederhecke und auf der anderen Seite des Feldweges eine Buntbrache. Das ganze über eine Distanz von mehreren 100 Meter Länge. Das soll ein Hotspot der Vogelwelt in der Schweiz sein? Doch ja; haben auch dieses Jahr wieder Grauammern ihre Jungen in diesen Ausgleichsmassnahmen gross gezogen. In der Fruchtschür gleich neben der erwähnten Buntbrache nistet die Schleiereule. Wir haben Glück und finden auf Anhieb ein Jungtier im Gebälk. Im zweiten Gebiet einer Wildbrücke sehen wir Aufwertungen wie Hoch- und Niederhecke, Steinhaufen und Einzelbäume daneben Weiher mit Schilfgürtel und zwischen diesen Strukturen soll sich eine artenreiche Magerwiese etablieren. Die Wildbrücke ist so ausgelegt, dass nicht nur Säugetiere sie benutzen sollen sondern auch Amphibien und Reptilien. Für dieses ca. 8 Hektaren grosse Mosaik an Trittsteinen zahlt der Bund über 20’000 sFr. an Direktzahlungen. Das Mittagessen aus dem Rucksack nehmen wir in La Sauge ein. Danach erkundet ein Teil der kleinen Gruppe das Naturschutzzentrum und der andere Teil macht einen Spaziergang auf dem Damm beim Broyekanal. Auf der Heimfahrt halten wir im Hagneckdelta und können den sehr seltenen Gast aus dem fernen Osten bewundern. Wohl zum ersten Mal können alle Teilnehmer einen Terekwasserläufer beobachten. Mit etwas Verspätung treffen wir in Erschwil ein. Eine lehrreiche Exkursion mit Braun- und Schwarzkehlchen, Schleiereule und Neuntöter sowie einigen Limikolen hat unserer Erwartungen erfüllt.
Fotos. Erich Linz Text: Theo Walser